KÖNIGE

KÖNIGE von Maria Maier

Ein Stern, der selbst den Sonnenball
An Glanz und Feuer überstrahlt,
verkündet heute aller Welt,
dass Gott im Fleisch erschienen ist.
Mahlzeit.

​Während die einen davon träumen dürfen, erfolgreich zu sein und sich selbst zu verwirklichen, sollen die anderen froh sein,
dass sie überhaupt am Leben sind.

Diese Erfahrung machen auch Khasi, Melih und Baltzer. Zwar gelingt den drei Gefangenen dank einer Schlamperei der Polizeipraktikanten Michl und Marie die Flucht aus der Zelle, doch ein Leben nach ihren Vorstellungen wartet längst nicht auf sie: Xenophobe Mittelständler, vorwitzige Aktivisten, Exotistinnen mit einem Faible für kriminelle Energie – von allen Seiten werden die drei mit Vorurteilen und Projektionen konfrontiert, denen „Fremde“ schon immer ausgesetzt waren.

Nicht gerade hilfreich, dass ihr Wegweiser zur erlösungsverheißenden Beratungsstelle im Norden der Stadt nichts als ein Stern am Himmel ist.

Unterdessen müssen Michl und Marie – Er: süchtig nach Wurst, cheffixiert und waffenlüstern, Sie: auf dem steinigen Pfad der Selbstverwirklichung, unschlüssig, ob sie lieber Rechtsanwältin, Journalistin oder Schauspielerin werden soll – den Ausbruch der Gefangenen wieder wettmachen, wenn es mit der Karriere etwas werden soll. Also macht Michl sich auf zur Fahndung, während Marie mit einer Enthüllungsreportage auftrumpfen will.

Wen interessiert es da noch, dass Khasi eine Bar eröffnen will, Melih an seiner Doktorarbeit schreibt und Baltzer auf eine bewegte Vergangenheit zwischen verschiedenen Fronten zurückblickt? Doch als die drei gefasst werden und auch noch als Könige im polizeilichen Krippenspiel mitwirken sollen, ist das Maß der Vereinnahmung überschritten...

„Könige“ ist ein Stück über Diskriminierung, vergiftete Wurst und die Suche nach dem Licht.

​Mit Raphael Dwinger, Winfried Goos, Marie Philipp, Runa Pernoda Schaefer und Axel Werner.

Regie                   Claudia Marks
Bühne                 Emilie Cognard
Kostüm               Wicke Naujoks
Musik                   Frans Willems
Dramaturgie      Simon Hübner

Premiere am 25. September 2018 im ACUD Theater Berlin.
Share by: